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Es war im Jahre 1896, als der russische Physiker Alexander Stepanowitsch Popow einen Artikel über seine Versuche zur Übertragung von Signalen mit Hilfe elektromagnetischer Wellen in der Zeitschrift Kronstädter Nachrichten und eine ausführliche Beschreibung im Journal der Russischen Gesellschaft für Physik und Chemie veröffentlichte. Der italienische Physiker Guglielmo Marchese Marconi baute ein Gerät nach dieser Beschreibung von Popow nach, ließ sich diesen Gedankenklau im Juni des Jahres 1896 patentieren und gilt seither als Erfinder des Radios. In den rund 110 Jahren, die seit den Versuchen dieser beiden Funkamateure vergangen sind, entwickelte sich die Radio- und Rundfunktechnik in einer rasanten Geschwindigkeit zu einem bedeutenden Kommunikationsmittel, ohne die unsere heutige Welt kaum noch vorstellbar ist.
Die Anfänge sind jedoch keinem anderen als dem schottischen Physiker James Clerk Maxwell zu verdanken.
Maxwell experimentierte zwar nicht mit der Übertragung von Nachrichten mit Hilfe elektromagnetischer Wellen, dafür war die
Zeit noch nicht reif, sagte diese jedoch auf Grundlage seiner Berechnungen bereits im Jahre 1864 voraus. Seine Lebensaufgabe
sah Maxwell vielmehr in der Erforschung der Elektrizität und des Magnetismus sowie in der Berechnung dieser Erscheinungen. Aus
diesen Experimenten und Berechnungen von James Clerk Maxwell ging hervor, dass sich elektrische und magnetische Felder
gegenseitig ergänzen und als elektromagnetische Wellen mit Lichtgeschwindigkeit den Raum durcheilen könnten.
Die Bestätigung der Maxwellschen Theorien gelang im Jahre 1884 einen anderen großen Wissenschaftler in der damaligen Zeit,
dessen Name ebenfalls für immer in die Annalen der wissenschaftlichen Geschichtsschreibung ein ging. Gemeint ist kein geringer
als deutsche Physiker Heinrich Rudolf Hertz. Mit Hilfe eines Oszillators konnte Herz die Existenz von elektromagnetischen Wellen
nachweisen und bestätigte dadurch die elektromagnetische Theorie des Lichtes von James Clerk Maxwell. Erst diese Experimente
bildeten die Grundlagen für weitere Forschungen auf dem Gebiet der drahtlosen Übermittlung von Nachrichten und der späteren
Entwicklung der Radiotechnik und Rundfunktechnik.
Ob nun der russische Physiker Alexander Stepanowitsch Popow der eigentliche Erfinder der Funktechnik war oder der italienische
Physiker Guglielmo Marchese Marconi, da er als erstes eine funktionierende Anlage baute, mit der es ihm gelang im Jahre 1896
eine Funkverbindung über eine Entfernung von etwa 3 km zu realisieren, bleibt unbeantwortet, da sich beide Wissenschaftler ein
Kopf an Kopf Rennen lieferten. Zwar gelang es Marconi die Entfernung der Funkübertragung im Jahre 1897 auf eine Distanz von 15
Kilometer bzw. 9 Meilen auszubauen, was die westliche Fachwelt begeisterte. Doch auch Popow war nicht untätig und auch ihm
gelang im Frühling des Jahres 1897 eine Funkübertragung über eine Entfernung von 5 Werst bzw. rund 5,5 Kilometern.