Stationspage - Vehikel und Oldtimer
Erfindungen – Vergaser und Gemischaufbereitung – Der Oberflächenvergaser für Vehikel und Oldtimer
 
 

- Neue Seiten -

 

Vergaser und Gemischaufbereitung

Der Oberflächenvergaser

Es war im Jahre 1876 als der deutsche Maschinenbauer Nikolaus August Otto einen Verbrennungsmotor entwickelt und zum Patent angemeldet hatte, der auf dem Viertaktprinzip beruhte. Dieser Motor war für den stationären Einsatz durchaus brauchbar, doch als Antrieb für Fahrzeuge kaum geeignet. Zum einen war da das hohe Gewicht so eines Viertaktmotors einschließlich der zugehörigen Hilfsag­gregate von rund 800 kg pro 1 PS Leistungsabgabe und zum anderen ein immer noch recht hoher Gasbedarf. Sollte dieser nicht in großen Gastanks mitgeführt werden, so bedurfte es eines flüssigen Kraftstoffes in Form eines Gemisches aus Benzin, Petro­leum oder Spiritus und eines Vergasers zur Gemischaufbereitung. Der Ober­flächen­vergaser war jedoch bereits erfunden.

Vergaser zur Gemischaufbereitung: Der Oberflächenvergaser

Der Ottomotor erweckte Aufmerksamkeit in Fachkreisen und der mögliche Einsatz so eines Motors in Straßenfahrzeugen und Automobilen verlockte Techniker und Erfin­der in verschiedenen Ländern annähernd gleichzeitig dazu, nach Lösungs­wegen zu suchen. Für die Verwendung eines Viertaktmotors als Antriebsmaschine in Fahr­zeu­gen kam die Mitführung von großen Bevorratungstanks für Gas kaum in Betracht. Stattdessen wurde nach Lösungen gesucht, um das Gas erst während der Fahrt aus Flüssigkeiten wie Petroleum, Benzin oder Spiritus durch einen Vergaser zu erzeugen, da diese Flüssigkeiten in wesentlich kleineren Tanks mitgeführt werden konnten. Konstruktive Lösungen von Vergasern zur Gemisch­aufbereitung, wie der Ober­flächen­vergaser, waren bereits bekannt, bedurften nur noch der kon­struktiven Ver­bes­serung.

Bereits vor dem ersten Viertaktmotor von Nikolaus August Otto, hatte der deutsch / österreichische Techniker Siegfried Marcus im Jahre 1865/1866 einen Ober­flächen­vergaser zum Patent angemeldet und in seinem ersten, mit Benzin betrie­benem Straßenfahrzeug als Vergaser zur Gemischaufbereitung verbaut. Dieses Straßen­fahrzeug aus dem Jahre 1870 war allerdings noch kein Automobil, da es weder eine Lenkung noch eine Bremse besaß und auch andere technische Dinge noch fehlten, die für ein Automobil charakteristisch sind. So fehlten neben einer Bremse und Lenkung, auch noch eine Kupplung und ein Getriebe in diesem mehr an einen hölzernen Handwagen erinnernden Vehikel.

Im Gegensatz zu heutigen Vergasertypen, bei denen weniger eine Vergasung als viel­mehr eine Zerstäubung des Kraftstoffes stattfindet, handelt es sich beim Ober­flächenvergaser noch um eine Vorrichtung, bei welcher die Abgastemperatur des Motors genutzt wurde, um den Kraftstoff zu erwärmen. Durch diese Erwärmung des Kraftstoffs bilden sich Kraftstoffdämpfe im Oberflächenvergaser, bezie­hungs­weise in einer Kammer des Oberflächenvergasers. Diese wurden dem Motor durch den Luft­strom beim Ansaughub zugeführt. Neben dem Ober­flächenvergaser gab es in diesen Jahren noch einen Dochtvergaser, sowie einen Bürstenvergaser, welcher ebenfalls von Siegfried Marcus konstruiert wurde.

Geschichte | Gasmotor | Viertaktmotor « zurück / weiter » Kraftstoff
 

 
 
 
Fahrzeugtechnik
und Oldtimer

Techniker und
Erfinder

Klassiker

Pflege und
mehr ...