Stationspage - Dampfmaschinen und Dampflokomotiven
Nostalgiezüge und Eisenbahnromantik – Der Orient Express – Luxuszug der Extraklasse
 
 

- Neue Seiten -

 

Der Orient Express

Nostalgiezüge und Eisenbahnromantik

Wenn um Nostalgiezüge und Eisenbahnromantik geht, so wird kaum ein Zug diesem Klischee gerechter, als der Orient Express. Sicherlich, die wenigsten Reisenden in Nah und Fern haben diesen Zug je gesehen, doch dank Agatha Christies schrift­stellerischen Talent und dem belgischen Detektiv Hercule Poirot wurde der Orient Express dennoch weltweit bei Groß und Klein bekannt. Obwohl, es sei bemerkt, nicht nur im Roman, auch im realen Leben gab es einige gruselige Taten, die im Zu­sammenhang mit dem Orient Express der Presse einige Schlagzeilen brachten.
Der Orient Express war ein Luxuszug der Extraklasse nicht nur in vergangenen Tagen, er ist es noch heute, wenngleich es mit Erweiterung des Markennamens nicht nur einen Orient Express gibt. Die Ausstattung lässt kaum Wünsche übrig, gleich ob es sich dabei um eine Privatlounge mit gepolstertem Sofa, Tisch und Fuß­bank handelt oder um einen erstklassigen und nostalgisch eingerichteten Speise­wagen. Doch um Irrtümer vorweg zu begegnen, wie bereits erwähnt, mit Namens­erweiterung gab und gibt es nicht nur einen Orient Express.

Nostalgiezüge: Der Orient Express

Es war im Jahre 1883, als sich der Orient Express vom Pariser Ostbahnhof zu seiner ersten Fahrt mit einer vorgespannten Dampflokomotive der Staatsbahn in Bewegung setzte. Eigentümer dieses Zuges war die Internationale Schlafwagen Gesellschaft CIWL. Das Kürzel CIWL steht für Compagnie Internationale des Wagons-Lits.
Erwähnenswert in diesem Zusammenhang ist, dass die CIWL zwar über luxuriöse Schlafwagen und Speisewagen verfügte, jedoch nie eigene Lokomotiven besaß, sondern die Luxuszüge von Lokomotiven der Staatsbahn gezogen wurden. Die Endstation bei dieser ersten Fahrt des Orient-Expresses war noch die Hafenstadt Giurgiu in Rumänien. Erst in der Folgezeit und zwar ab dem Jahre 1888 wurde die Streckenroute bis Konstantinopel erweitert.

In den Wirren der Weltkriege, auch in den Zeiten zwischen und nach den Welt­krie­gen, gab es einige Neuregelungen, was die Fahrtroute des Orient-Expresses betraf. So gab es während des Ersten Weltkrieges keinen Zugverkehr, ersatzweise fuhr jedoch ab dem Jahre 1919 der Simplon-Orient Express über die Schweiz und durch den Schweizer Simplon Tunnel bis Istanbul. Ab 1921 verkehrte ein zweiter Zug der CIWL als Orient Express bis Bukarest und somit gab es bereits zwei, den Simplon-Orient Express bis Istanbul und den Orient Express bis Bukarest. Bei letzteren kam es in späteren Jahren zu erneuten Änderungen der Fahrtroute, Endstation war dann Wien.

Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurden beide Nostalgiezüge immer mehr zu gewöhnlichen Schnellzügen degradiert. So führte der Orient Express auch Wagen zweiter und dritter Klasse mit sich und der Simplon-Orient Express wurde ab dem Jahre 1977 völlig aus dem offiziellen Reiseverkehr genommen. Dennoch lebt der Mythos vom Orient-Express ungebrochen weiter, nur dass die Reisen heute als nostalgische Sonderfahrten von anderen Betreibern angeboten werden.


Übersicht » Nostalgie- und Sonderzüge: